Donnerstag, 5. Juli 2012

Wie trainiert so ein Veganer?

Unglaublich, aber wie so manch ein anderer Läufer auch!
Seit 2006 ernähre ich mich vegetarisch, etwa zeitgleich begann ich zu joggen. Der erste Marathon war im April 2007 absolviert. Hamburg in 4:13... Das Ding ließ mich nicht mehr los und ich begann, mehr und ambitionierter zu laufen. Gesteigert habe ich mich seither auf eine Bestzeit von 2:51, gelaufen auch in Hamburg in 2010. Leider habe ich keine Trainingsaufzeichnungen von Beginn meiner Lauflaufbahn, aber seit 2008 bin ich im Jahresschnitt etwa 4800 km gelaufen, was einem Monatsschnitt von 400 km entspricht. Zieht man davon Verletzungs-und Ruhephasen ab, kommt man auf einen Wochenschnitt von über 100 km. Derzeit beträgt mein Standardpensum etwa 110 bis 130 Wochenkilometer in der direkten Marathonvorbereitung. Viele meiner Bekannten und Verwandten glauben, ich müsste aufgrund meiner Ernährung irgendwelche Defizite haben. Wenn ich die vergangenen Jahre so betrachte, kann ich dies aber mit ziemlicher Sicherheit nicht nur in Hinblick auf mein Laufpensum verneinen. Pausieren musste ich beim Laufen eigentlich nur, wenn ichs im Training übertrieben und mich überlastet habe.

So, wie bringt man 130 km in eine Woche unter? Ich arbeite, habe zwei Kinder, gerade ein Haus gekauft, das erfordert viel Planung und manchmal eine hohe Überredungskunst für den inneren Schweinehund! Ich arbeite in der Regel von morgens um 6:45. Ich habe dabei das Glück, dort eine Dusche und einen kleinen Spind für Nahrungsmittel und Wechselklamotten zur Verfügung zu haben. Na gut, ich hab mir als laufende Ausnahme sogar einen zweiten Spind gesichert.. Ich stehe also zwischen 5:00 und 5:30 Uhr auf, trinke einen Kaffee, genieße einen Moment die Ruhe und sichere mir dann die ersten 5 bis 15 km des Tages. Nach Feierabend laufe ich dann in der Regel zurück, was mir weitere 5 bis 10 km bringt. Da ich in der Woche einen Spätdienst bestreite, der kurz vor 12:00 beginnt, nutze ich diesen, um mich von meiner Frau oder mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, um dort Wechselklamotten auszutauschen und neue Nahrungsmittel zu bunkern. An diesem Tag stehe ich trotzdem früh auf, um meinen langen Lauf zu absolvieren. Am Samstag steht dann ein mittellanger Lauf auf dem Programm, am Sonntag ein bis zwei erholende Einheiten. Montags und Freitags sind die Tage, an denen ich dann etwas Tempo in mein Training bringe. Was, das kann man dann hier in Zukunft wieder häufiger nachlesen. Und was esse ich auf der Arbeit? Ich habe hier Sojamilch gebunkert sowie ein zuckerfreies Früchtemüsli in Bioqualität. Dazu einen Aufstrich und ein zutatenarmes Vollkornbrot. Dazu nehme ich mir häufig, wenn ich mit dem Rucksack laufe, frisches Obst mit. Brot und Müsli sind zwar nicht meine bevorzugten Nahrungsmittel, aber wegen der guten Haltbarkeit sowie platzsparendener Lagerung gehe ich hier einen Kompromiss ein. Zum Glück gibt es hier einen Mixer (Vita), mit dem ich mir auch gerne einen frischen Smoothie zubereite. So ist eine halbwegs vernünftige Ernährung über den Arbeitsalltag gesichert.

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