Sonntag, 21. Februar 2010

Race Coordination


Es sind noch noch 9 Wochen bis zum Hamburg Marathon und die Wochen 7 bis einschließlich 3 vor dem Marathon dienen der „race coordination“.
In dieser Phase soll es darum gehen, wettkampfspezifisch zu trainieren. Keine Hügel mehr, keine 3k-pace-Intervalle. M-Pace und andere Elemente, die für das Marathonrennen wichtig sind, werden trainiert. Ich stelle kurz die Elemente vor, die mir wichtig sind, weil sie sich in der Vergangenheit als zweckdienlich erwiesen haben.

Q1: Lange Läufe u. lange Läufe mit Marathontempoteil
Nicht mit Endbeschleunigung wie bei Greif, sondern deutlich mehr Marathontempoanteil (20-30 km), dafür max. 30-32 km lang.

Q2: Mittellange Läufe gesteigert gelaufen
Auch diese habe ich von Pfitzingers Plänen übernommen. Ich werde sie allerdings etwas abwandeln. Joe Rubio schreibt in „Run Strong“, dass er sie wie folgt läuft: 8k easy, 8k MRT, 8k so hart wie es geht. Ich habe es bisher so gehalten, dass ich ein Drittel locker, das nächste flotter und das letzte Drittel bei etwa Marathonbelastung gelaufen bin. Diese Läufe haben mir sehr viel gebracht, meine ich, und ich hoffe, Rubios Variante tut das ebenso.

Q3: Tempoläufe im Stundentempo
Auch ein Element aus Pfitzingers Plänen. Ich mag diese Läufe und spreche gut auf sie an. Warum also weglassen? ;-)

Q4: 10k-Intervalle
Pfitzinger schwört auf 5k-Temp, Rubio empfiehlt 8-10k-pace. Ich habe bei Greif häufiger diese Form der Intervalle gemacht und auch von diesen bin ich der Meinung, dass sie mir gut bekommen haben. Also rein damit.

Q5: Floats oder "ins and outs"
100, 200 oder 400 m abwechselnd schnell und flott. Keine richtigen Intervalle, denn die Pause wird immer noch flott gelaufen. Es gibt zwei Varianten: Lydiards floats, bei denen 100 oder 200 m abwechselend möglichst schnell und flott gelaufen werden (max. 3 km) oder "ins and outs", bei denen für 400 m abwechselnd 5k-pace und Marathontempo gelaufen wird.

Rennen:
Tempohärte, mentale Härte, Bestzeiten. Ich laufe einen 10er 5 Wochen vorm Marathon und einen Halbmarathon 3 Wochen davor. Weitere Rennen folgen dann in den 6 Wochen nach dem Marathon. Natürlich hoffe ich auf Bestzeiten und nach einem Frühjahr mit bisher eher miserablen Rennbedingungen bin ich zuversichtlich, noch die ein oder andere Sekunde auf meine Bestzeiten gutzumachen.

Dazu kommen strides an den lockeren Tagen und soviele doubles wie es eben geht. Die Umfänge werden sich bei 130 bis 140 und 100 und 110 km in den Wettkampfwochen einpendeln.

Aussehen soll das in etwa so, wobei KW 08 u. 09 noch zu "anaerobic development" gehört:

KW 08: Q1(MRT) - Q4 - Q5
KW 09: Q1 - Q3 - Q4 - Q5
KW 10: Q1 - (MRT) - Q2 (Q3) - Q4
KW 11: Race (Q4) - Q5 - Q2
KW 12: Q1 (MRT) - Q2 - (Q3)
KW 13: Race (Q3) - Q5 - Q2
KW 14: Q1 - Q2 - Q4

Q1= Long Run, (MRT)= mit Marathontempo
Q2= Medium Long Run, (Q3)= mit T-Pace-Anteil
Q3= T-Pace
Q4= 10-Pace
Q5= 5k-Pace und schneller

4 Kommentare:

  1. Klingt gut, du gehst die Trainingsplanung ja wirklich sehr akribisch an. Was ist denn dein Ziel für Hamburg? Vielleicht sieht man sich am Start ;-)

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  2. Hi Hendrik,

    genaues Zeitziel hab ich noch nicht. Je nachdem wie der 10er Ende März bzw. der HM Anfang April laufen, wirds dann wohl irgendwas zwischen 2:55 und 2:49. Ich hoffe, dass ich beim HM unter 80 min laufen kann, je mehr desto besser ;-)

    Gruß
    Chris

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  3. Hi Chris,
    mischt Du Pfitzi und Lydiard oder hat Pfitzi auch einiges von Lydiard übernommen?

    Gruss Dirk

    Ich bin gerade vom Laufen zurück und war zu warm angezogen. Auf 13°C bin ich noch nicht eingestellt. Wünsche Dir das es ein guter HM wird, der Deiner Motivation hoffentlich gut tut.

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  4. Hi Dirk!

    13 Grad, das ist wirklich beneidenswert. Ich fand die +2 heut früh schon erstaunlich warm. Ich freu mich drauf, endlich wieder nur mit Shirt zu laufen.

    Pfitzinger ist auch eine Art Lydiard-Adept, wobei er auch Elemente von Daniels miteinbezieht. Ich verstehe mein Training inzwischen auch nicht mehr als rein Lydiard, aber ich glaube das ist das Geheimnis von Lydiard: man muss seine Prinzipien anpassen, so dass sie für einen Sinn machen. Und schon hat man nicht mehr zwingend Lydiard sondern etwas mehr eigenes. Natürlich übernehme ich nur Elemente von Pfitzinger, die in Lydiards Philosophie passen und die mir gut taugen. Aber das tun alle Elemente, die ich übernehme. Die "race coordinatioin"-Phase ist sehr speziell und individuell, insofern bin ich fast gewzungen, so zu handeln.

    Gruß
    Chris

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