"Stress + Rest = Adaptation" hab ich gestern Abend in "Healthy Intelligent Training" gelesen. 120-131-130 sind die Kilometerumfänge der letzten Wochen und ich habe mir während dieser Tage einiges aufgeladen: Tempodauerlauf, Wiederholungsläufe, Langer Lauf mit Endbeschleunigung, dazu mittellange Läufe von 17-19 km und lange, und dadurch eben nicht sondernlicher erholsame, Regenerationsläufe. Es wird also höchste Zeit, dass ich meinem Körper mal ein bischen mehr Ruhe gönne, damit er die ganzen Reize auch umsetzen kann.
Der heutige Tempodauerlauf im geplanten Marathonrenntempo lief sehr bescheiden. Sehr schlechter Schlaf die letzten beiden Nächte, gestern 11 km Regenerationslauf, danach 3 h Autofahren tragen nicht dazu bei, dass ich mich fit fühle. Hinzu kommt, dass es heute früh um 9 h, als ich starten wollte, schon wieder um die 20 Grad hatte. Gelaufen bin ich auf der Bahn. Gebraucht habe ich für 40 Runden 1:06:55, was einer Pace von 4:10/km entspricht. Leider etwas zu schnell, aber ich hab mich am Garmin orientiert und der hat mir durchschn. 4:12-4:14/km angezeigt. Die Herzfrequenz lag mit 167 unerwünscht hoch. Bei km 10 hatte ich so langsam das Gefühl, jetzt würden die Beine dick und ich hab mir diesen Punkt extra gemerkt, weil ich vom Gefühl her sagen würde, dass ich an diesem Punkt meine anaerobe Schwelle befindet. Die Atmung wurde ab dort "hechelnd" und meine Beine dicker. Wie meine Aufzeichnungen zeigen, hab ich genau an diesem Punkt bei km 10-11 die Herzfrequenz von 167 überschritten. Den Hamburg Marathon 08 bin ich auch bei durchschn. 167 gelaufen, also scheint an dieser Stelle in der Tat etwas zu passieren!
Greif meint, ich solle diese Läufe bei unter 160 laufen können, aber 167 scheint mir da viel näher an dem, was ich laufen kann, ohne dass meine Beine und Atmung es mir krumm nehmen. Wie Christian richtig anmerkt, will ich nicht bei xy Puls durchkommen, sondern in 2:xx. Mein Gefühl sagt mir, dass 4:15/km ein Tempo ist, was sich locker und aerob anfühlt und das ich es sehr wohl über 42,195 km halten kann. Ich sollte diesen frustrierenden HF-Messer wenigstens bei schlechten Bedingungen, wo ich von vornherein davon ausgehen kann, dass die Messung für mein Belieben zu hoch ausfällt, zu Hause lassen. Ob ich das wirklich nochmal gebacken kriegen? Ich scheine inzwischen ganz gut zu merken, ab wanns anaerob wird, obs noch regenerativ ist oder schon flotter, wofür brauch ich ihn dann noch?
Morgen gibts statt 1x17-19 km zwei mal lockere 10 km. Am Dienstag stünden dann 6*1k in 3:45 auf dem Plan. Greif meint, drei Tage vor einem HM kann man diese um 15 sec langsamer laufen, vier Tage davor noch normal durchziehen. Ich werde einen Kompromiss machen: 1 km bei 3:45, den nächsten bei 4:00, dann wieder 3:45 usw. So bekomme ich einerseits ein bischen Geschwindigkeit in die Beine, andererseits kann ich noch ein wenig HM-Renntempo üben. Und zu anstrengend sollte die Einheit so nicht werden. Ab Mittwoch dann 15/8/2 km, so dass ich hoffentlich am Samstag in Chemnitz einigermaßen frische Beine habe und etwas fürs Selbstvertrauen tun kann. Puls hin oder her.
Samstag: 11,07 km in 01:01:09 (5:31/km)
Sonntag: 21,87 km in 1:41:54 (4:39/km)
Woche 22: 129,88 in 10:55:00 (5:00/km) bei HF 142 (76%)
Hi Chris,
AntwortenLöschenmachst Du Witze? Du kontrollierst die Pace auf der Bahn mit dem Garmin?! Als ich das las, musste ich schon sehr schmunzeln. Beim nächsten TDL solltest Du versuchen mehr in Richtung 4:15 zu laufen, um den Marathon-Schritt zu üben. Mir fällt es ab und an schwer, den passenden Rhythmus für eine bestimmte Geschwindigkeit zu finden. Bei den TDLs für den MA neigte ich dazu, eher 4:10 als 4:15 zu laufen, bis Manfred mich mal ermahnte. Danach hab ich stärker auf das Ziel-Tempo geachtet, zumal es die Motiviation und das Selbstbewusstsein stärkt, wenn man weiß, dass man durchaus schneller laufen könnte. Ich profitiere davon ungemein.
Die 6x1k in der kommenden Woche kannst Du auch in 3x2k im HM-RT ändern. Tausender kannst Du im MA-Training ruhig ersetzen oder ausfallen lassen. So wichtig sind die nicht.
Grüße und gute Erholung. Schick mir doch einfach mal Deinen Garmin. Ich behalte ihn dann bis Du den MA sub3 gelaufen bist. :-)
Christian
Moin Christian!
AntwortenLöschenOhne Garmin wäre ich wohl noch schneller gelaufen, ich hab momentan echt ein Problem, mein MRT zu treffen. Gefühltes MRT liegt demnach eher bei 4:10/km, was ja aber erstmal nicht schlecht sein muss ;-)
Ich hab mir jetzt HF-Messungabstinenz verordnet und werde den Gurt, der beim Laufen sowieso nervt, nicht mit nach Chemnitz nehmen. Mal sehen, ob ich dann Samstag früh durch die Chemnitzer Innenstadt wüte, um einen Ersatzgurt zu besorgen.. Später mehr dazu,
Gruß
Chris
Natürlich kannst Du schneller laufen, aber Du solltest so laufen, dass Du nicht nach 10km die von Dir oben beschriebenen Symptome spürst. Dicke Beine sind angesichts Deines Trainingsumfangs zu verschmerzen, die hechelnde Atmung jedoch nicht. Vielleicht war es nicht so schlimm, wie es sich liest.
AntwortenLöschenGrüße
Christian
Es war kein Intervallkeuchen, wenn Du das meinst, also schon noch eher Atmen denn Hecheln.
AntwortenLöschenGruß
Chris