Kurz vor Start meiner 3. schnellen Wiederholung passiert mein Laufbahnhorrorszenario: eine Schulklasse kommt auf die Bahn - in Sportkleidung. Nachdem ich ein mal an ihnen vorbei war, schickt die Lehrerin ihre Sprösslinge auf die Bahn. Und wie schön sie loslaufen. 3 auf der Bahn 1, 4 auf Bahn 2, einige auf Bahn 3, andere wieder auf Bahn 1 aber weiter hinten und ständige Positionswechsel lassen mich erahnen, dass es gleich ein Slalomlauf sondergleichen wird. Natürlich achtet keins der Kids auf mich, weder werden Vordermänner gewarnt noch wird auf Bahn 2 ausgewichen. So stolpere ich durch sie hindurch und als ich sie alle passiert hab, entdecken meine Augen das nächste Horrorszenario: eine weitere Klasse, wieder so ca. 20 Schüler. Ich bekomme ein P in den Augen und stürze mich von der Bahn, um die restlichen 2 km auf den umgebenden Straßen abzureissen. Meine Pace war natürlich im Eimer, meine HF vor Aufregung eh viel zu hoch. So ist der letzte Teil meiner heutigen Einheit nicht wirklich vergleichsfähig, denn ich hätte schön die Treppe von vor 5 Wochen vergleichen können. Ich bin während des Auslaufens nochmal zur Bahn zurück und hab mich mit der Lehrerin unterhalten. Sie hat Verständnis gezeigt und versprochen, mit den Schülern über mein Problem zu sprechen. Wäre schön, wenns fruchtet..
So sieht dann eine sogenanntes Bahnfluchttraining aus:

Zum Laufen: Mir war vorher noch nicht genau klar, welche Einheit ich laufe. Ich wusste nicht, wie die Beine sich anfühlen, drum wollte ich mich erstmal warmlaufen und dann entscheiden. Die Beine waren extrem locker und so entschied ich mich, die große Treppe aufwärts zu laufen: 3-4-5 km in ca. 4:00. Ich wollte eine Einheit im Schwellenbereich machen. Pfitzinger und Daniels hätten mich die Einheit bei 3:54/km laufen lassen und auch Greif hätte im Jahresplan zu diesem Zeitpunkt 3*4000 in 3:54/km im Repertoire. Doch ich war etwas skeptisch wegen der lahmen Beine gestern und vorgestern und dem Wettkampf vom Sonntag. Aber irgendwie hat sich mein Tempo dann doch bei 3:54 eingependelt und es fühlte sich recht gut an. So gut, dass ich nach 2000 m beschloss, doch lieber erst die 5k zu machen, dann die 4k und dann die 3 - Treppe abwärts also. Hat den Vorteil, dass man gleich das schwerste Stück weg hat und außerdem mag ich die Einheit deshalb lieber, weil sie quasi die Ermüdung mit einbezieht: beim zweiten und dann beim dritten Intervall ist die Herzfrequenz immer höher als beim ersten. Verkürzen sich die Intervalle, so kann ich drei Wiederholungen bei ungefähr gleichbleibender Belastung machen, was gerade im Schwellenbereich meiner Meinung nach sinnvoll ist.
Die Einheit war insgesamt recht hart, da ich sie eher auf der schnelleren Seite gelaufen bin als geplant, doch ich verkrafte die Schwellenbelastungen immer recht gut. Hier mal der Vergleich der Einheiten vom 08.04 und von heute:
5000 m in 19:27 (3:54 u. 168) vs. 20:23 (4:05 u. 162)
4000 m in 15:40 (3:55 u. 170) vs. 16:27 (4:07 u. 165)
3000 m in 11:53 (3:58 u. 171) vs. 12:14 (4:05 u. 166)
Wobei die 3000 m heute nur ein ungefährer Wert sind.
Mittwoch: 18,72 km in 1:25:42 (4:35/km) bei 82 % HF
P.S: Da es vom Wettkampf am Sonntag mal ein nicht ganz so schlimmes Bild von mir gibt, muss ich das hier unbedingt noch zeigen:
Niedlich. Auf dem Sportplatz, auf dem ich ab und an trainiere, laufen sich immer nur schöne Volleyballerinnen ein. Besonders im Sommer ein Grund, das Training zu bestimmten Zeiten zu absolvieren. Ganz anders das Bild auf dem Sportplatz, auf dem das Vereinstraining stattfindet. Der Fußballplatz wird von mindestens zwei Trainingsgruppen in Beschlag genommen. Bälle fliegen durch die Luft, Eltern träumen durch die Gegend, junge Menschen, um es mal sachlich auszudrücken, ohne Orientierung. Dazwischen die Läufer, die auf der Geraden aufpassen müssen, nicht in die aufstrebenden Sprintasse eines anderen Vereins reinzuknallen.
AntwortenLöschenOhne zu wissen, wie das genau bei Dir aussah, zieh ich in vergleichbaren Situationen mein Training durch. Im Wettkampf ists auch manchmal voll und die paar Sekunden, die man verliert, sind nicht so entscheidend. Verstehen kann ich Deinen Frust dennoch.
Gute Erholung für die erste EB am WE.
Grüße
Christian