Montag, 22. August 2011

Tempo gesucht

Die letzten 3 Wochen verliefen minder gut. Ich bin was die Ausdauer anbelangt sehr gut dabei, aber jedes Tempo über 4:00/km fühlt sich miserabel an. Nach einer Entlastungswoche mit 110 km folgte eine weitere mit 140 km. Dann machte ich Überlegungen, woran es hapert, warum mir Tempo so schwer fällt. Im Frühjahr hab ich eher kunterbunt trainiert, wenig Tempo, überwiegend längere Sachen für den Rennsteiglauf. Tempo stand eigentlich nur im Januar und Februarauf dem Plan. Jetzt ein 18 Wochen Plan, in denen überwiegend lange, wenn auch flotte, Läufe den Ton angeben. Als ich mich letzte Woche nach langer, langer Zeit mal wieder auf der Bahn rumtrieb, um ein paar schnelle Intervalle zu laufen, entdeckte ich etwas, dass ich längere Zeit nicht kannte: Spass am Intervalle prügeln.
Oben genannter Woche mit 140 km folgte eine Woche mit 65 km.. ich stellte Gedanken an, wie ich weiter trainieren will. Pfitzinger schien mir nicht mehr die erste Wahl, vor allem in Bezug auf meinen dieses Jahr erlaufenen Hintergrund. Viel Zeit bleibt mir allerdings auch nicht mehr. Was also tun, auch um nochmal Tempo zu kriegen und spezifisch zu trainieren. Meine Vorstellungskraft ist diesbezüglich eher beschränkt, und so kam der Gedanke an Peter Greifs Countdown für 8 Wochen. Eigentlich habe ich diese Plan nie richtig befolgt, außer dass ich einer abgewandelten Version auf meinen zweiten Marathon mit viel Erfolg vertraute und später nach seinen Jahresplänen trainierte.

Nun gut, Excel Sheet genommen, Daten eingeworfen, langen Lauf aus Montag gelegt und siehe da, das sieht gut und spannend aus. Und so wirds dann ab nächstem Montag lauten: 35k-Wiederholungsläufe-Tempodauerlauf

Ein bischen beknackt ist das natürlich schon, aber es wird schon gut gehen. Kilometer werde ich wegen des Mehr an Tempo etwas reduzieren und dann gucken, was geht. Gestern stand ein 5k-Wettkampf an, übermorgen nochmal ein 10er. Einfach mal so. Ich hab wieder Lust auf hecheln und Brennen in den Beinen. Das hatte ich lange Zeit nicht mehr.
Der 5er lief übrigens gar nicht schlecht: 1. Platz Gesamt in 18:05 auf sehr selektiver Strecke bei hitzigen Temperaturen, alles ohne viel (genauer gesagt 2 halbe) Tempotrainings - das lässt mich dann hoffen, dass dieses Jahr noch was drin ist.

6 Kommentare:

  1. Hallo Chris,

    war das die richtige Entscheidung?

    Du schreibst einerseits, Tempo fällt Dir im Training schwer und Du zweifelst deshalb an der Eignung von Pfitz' Plänen in deiner Situation. Aber bei Pfitz kommen die wirklich schnellen Trainingseinheiten doch auch noch - gegen Ende des Plans. Wenn 4er Pace deine gewünschte Renngeschwindigkeit ist: Diese solltest Du beim WK locker draufhaben, jetzt darf es ruhig noch schwerfallen...

    Andererseits schreibst Du von Deinem Sieg im 5er (herzlichen Glückwunsch). Und Intervall-Training macht Dir Spaß - fällt Dir Tempo doch nicht so schwer?

    Du scheinst sehr Sprunghaft mit den Plänen umzugehen. Diesen Eindruck hatte ich Lesen Deines Blogs schon früher. Meine Meinung: Etwas mehr Konstanz und vor allem Geduld würden gut tun!

    Sorry, falls das alles etwas hart klang. Es ist von mir eher konstruktiv gemeint.

    Viele Grüße, Gastleser

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  2. Hallo Gastleser,

    das klingt ganz und gar nicht hart, sondern ist vermutlich die bittere Wahrheit. Ich bin, was Trainingsgestaltung angeht, ein leichtes Mädchen und problemlos zu verführen. Mit Hudson wollte ich anfangen, dann wurde es Pfitzinger, schließlich dann Greif. Allerdings ist keiner dieser Sprünge als wirklicher Bruch mit einem System zu sehen und ich glaube, diese Wechsel waren einigermaßen vernünftig. Bei Pfitzinger habe ich quasi eine Grundlagenphase durchlaufen, von der ich dann in Greif einsteige. Das kann man meiner Meinung nach gut machen! Obs sinnvoll und gut war, weiß ich dann in 8 Wochen etwa ;-)

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  3. Hallo Chris,
    es ist immer auch eine Frage welches Training passt zu mir.
    Ich vermute mal, dass Du als Ausdauerfreak mit der Ausdauer für den Marathon keine Probleme haben wirst. Du kommst ja gerade so ein bischen aus der Richtung Ultra.
    Ich kann mir für Dich vorstellen, das eine "Leistungsexplosion" auf den Unterdistanzen einen nicht zu unterschätzenden Schub für die Distanzen >=10k bringen kann. Du bist noch jung genug um in dem Bereich etwas zu bewegen. z.B. 3k sub10, 5k sub17 Es muss ja nicht gleich eine Bahnsaison sein.
    Mir fällt nur auf, das dein Vdot von 5k bis M auf ungefähr einem Level sich befindet.

    Happy running
    Dirk

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  4. Der Fokus auf alles unter 10k fällt mir schwer, dass sind Sachen die mir eigentlich und wenn nur selten Spaß machen. Ich werde vermutlich nächstes Jahr eher ins andere Extrem gehen ;-) Aber sicher wäre es gerade dabei nicht schlecht, jeden kurzen Wettkampf mitzunehmen, der sich anbietet.
    Leider ist das das nächste Problem: es gibt hier in der Gegend vielleicht 2 3000 m Wettkämpfe im Jahr, bei 5k siehts etwas besser aus...

    Gruß
    Chris
    P.S: Meine V-Dots passen auch nur bedingt, eigentlich nur 5k zu Marathon; HM fällt schon deutlich raus, dass muss ich einfach nur besser umsetzen ;-)

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  5. Hallo Chris,

    nachdem ich neulich ziemlich bildhaft von Deinem Marathon geträumt habe (ich verrate Dir nicht, welche Zeit Du gelaufen bist), noch ein paar Zeilen von mir.

    Das Wankelmütige und Unsichere gehört nunmal zu Deinem Wesen und wahrscheinlich würde es nur ein persönlicher Trainer schaffen, Dich über einen langen Zeitraum an ein Trainingskonzept zu binden. Insofern bleibt nur, den Tatsachen ins Auge zu sehen und das Beste draus zu machen.

    Aber ist Greif das Beste? Du hast Erfahrungen mit seinem Training und kannst ein paar begrenzte Vergleiche anstellen. Acht Wochen sind ein überschaubarer Zeitraum, in dem kann man auch mal die Zähne zusammenbeißen, wenn einem der Plan gerade nicht schmeckt. Soweit ich weiß, hat Greif die TDLs auf 18km verlängert, das kommt jemandem entgegen, der gern etwas längere Läufe zügig läuft. Mit den 1000m Wiederholungsläufen spricht er auf Deinem Niveau auch Schnelligkeit an, kann sein, dass Du die geforderten Zeiten nicht schaffst.
    Das sieht alles gut aus, was spricht aber gegen Peter? Die 35er mit EB haben mir gut gefallen. Vor den 15km EB hab ich sogar eine Minute Pause gemacht, um den MP3-Player mitzunehmen. Wenn ich richtig erinnere, liegen diese Läufe Dir nicht. Dir gefallen die Steigerungen über unterschiedliche Geschwindigkeiten. M.E. kannst Du das auch an Greif abändern. Wichtig wäre nur, bei wenigstens drei Läufen am Ende aufs MRT zu kommen. Vielleicht nimmst Du als Endstufen 6km/9km/12km. Die Strecke vorher teilst Du in die zwei Teile locker und zügig.

    Viele Grüße
    Christian.

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  6. Hi Christian,

    freut mich, mal wieder von Dir zu lesen! Im Grunde habe ich ähnliche Gedanken zum CD wie Du. Die 15er liebe ich (gerade gestern zum ersten male wieder 15k intensiver Dauerlauf) und die 1-3k-Wiederholungsläufe dürften mir den erhofften Schwung bringen. Was die Endbeschleunigungen angeht, so habe ich vor, diese wie vorgesehen zu laufen, außer in Woche 5, da steht ein HM an. Anders als Du sehe ich es (inzwischen) weniger schlimm, wenn ich das erhoffte MRT nicht treffe. Auch bei den Wiederholungsläufen gehe ich davon aus, dass dies erstmal schwer wird. Ich glaube, 15k gleichmäßig in 4:08/km ist auch i.O., selbst wenn das MRT bei 4:00 liegen soll. Mein Problem war früher eigentlich, dass ich unbedingt das MRT treffen oder übertreffen wollte, von solcherlei bin ich nun geheilt.. hoffe ich ;-)

    Ich freu mich jedenfalls drauf, denn 8 Wochen sind ein überschaubarer Rahmen und die positiven Erinnerungen an diese Art von Training überwiegen doch. Mal schauen, was ich morgen nach den 6*1000 in 3:34/km denke..

    Schönen Gruß,
    Chris

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