Heute bin ich das erste mal seit 8 Tagen Laufpause eine halbe Stunde easy gelaufen. Es fühlt sich noch erstaunlich gut und gar nicht fremd an, wie ich es nach der letzten längeren Pause empfand. Seit Samstag verspüre ich im Schienbein keinerlei Druck mehr und ich habe schon die Tage davor ein Kribbeln in den Beinen gespürt. Schön, dass es "wieder läuft"..
Mein Ziel für diese Woche ist ein recht bescheidenes: 1h stressfrei laufen können heisst die Devise. Ich werde es ruhig angehen lassen, dass habe ich mir jedenfalls vorgenommen. Keine Kilometervorgaben, sondern Zeitrahmen. Ich habe mir das schon letzten Winter vorgenommen, das ging aber recht schnell in die Hose, als ich wieder anfing, "Kilometer zu sammeln". Ich neige dazu, am Ende der Woche eine bestimmte Zahl stehen zu haben. Seien es runde Kilometer oder eine bestimmte Zahl wie bspw. 140 km. Dafür hab ich schon den ein oder anderen Umweg gedreht, der vielleicht nicht Not getan hätte und evtl. zu anstrengend war. Die nächsten Wochen werde ich jedenfalls versuchen, Lydiards zeitbasierten Plan einzuhalten bzw. erstmal, diesen zu erfüllen:
Mo 60 min aerob
Di 90 min aerob
Mi 60 min easy farlek
Do 90 min aerob
Fr 60 min jog
Sa 120+ min aerob
So 90 min aerob
Wenn ich die Zeitvorgabe erfülle, werde ich flotter laufen, versuchen in Nähe des "steady state" zu kommen. Aber bis dahin ist noch Zeit...
Was sich ändern wird sind die Anzahl der Einheiten; ich werde weniger "doubles" absolvieren, dafür wieder öfter längere "kurze" Einheiten. Der Grund ist in erster Linie Zeitersparnis, besonders auf logistischer Ebene. Denn da ich das mit dem Laufen hin und von Arbeit verband, war einiges von Planung vonnöten, was im Nachhinein sehr stressig war. Desweiteren werde ich weniger "back-to-back hard days" machen. Oft habe ich in der Vergangenheit nach einer Tempo-oder Hügeleinheit noch einen längeren Lauf gemacht. Während meiner letzten Vorbereitung sogar recht regelmäßg. Und wenn ich rückblickend auf meine shin-splint Historie blicke, dann waren es oftmals diese Einheit, die den anfänglichen Beschwerden vorausgingen. Es gab diese Läufe, wo ich trotz hoher muskulärer Ermüdung noch einen langen oder mittellangen Lauf durchgezogen habe. Am Ende dieser Läufe oder auch schon vorher war ich oft schon am Laufstil spürbar muskulär platt, konnte nicht mehr sauber laufen. Ich denke diese muskuläre Ermüdung in Verbindung mit weiterer Belastung ist für die Überlastung, die dann in der Knochenhautentzündung mündet, verantwortlich. Und ich weiß noch genau, wie ich bei meinem 27k long run bei Tempo MRT +10% ungeachtet muskulärer Ermüdung durchbbrettert bin. Und der Gedanke, easy zu machen und zeitig heimzukehren, er kammir schon; ich habs bloß in traditioneller Trainingsplanerfüllungsmanie ignoriert.. mit den bekannten Folgen. Mit Lydiard hatte ich im letzten Winter, trotz hoher Umfänge und wochenlangem Schnee keinerlei Probleme. Hoffentlich gehts dieses Jahr ähnlich. Gerne aber ohne den Schnee..
Moin Chris,
AntwortenLöschenDu hast für Dich ja entschieden, dass Du Dich wieder an Lydiard orientieren möchtest. Scheint für Dich passender zu sein. Bei deinem Rückblick stellst Du treffend fest, was und wo in der Vergangenheit schief gelaufen ist. Wie willst Du dem in Zukunft begegnen? Doubles reduzieren ist das eine. Eine gewisse muskuläre Ermüdung ist zwischenzeitlich ja nichts unnormales. Was tust Du dagegen in Zukunft? Ein paar Tage easy vielleicht. Wäre es nicht eine Überlegung wert fest geplante Ruhetage einzubauen? Wäre es nicht ein Versuch wert? So eine Art "Selbstschutz". Unterstützer für einen Ruhetag findest Du bestimmt schnell.
Was ich bei Deinem Training irgendwie vermisse ist das Thema "Regeneration".
Die PBs sind das eine, aber zu welchem Preis?
Gruss Dirk