Es gibt einen Unterschied in der Aussage: "Ich würde mir gerne ein Buch kaufen" und in "Ich hab da ein tolles Buch gesehen". Glaubt ihr nicht? Meine Frau schon. Wenn ich sage, dass ich mir gerne ein Buch kaufen würde, geht es in diesem Buch ganz sicher um das Thema Laufen. Sage ich, dass ich ein tolles Buch gesehen habe, dann geht es um ein Fachbuch, dass ich für die Arbeit brauche..
Nunja, heute würde ich mir gerne ein Buch kaufen.. Genauer eins übers Laufen. Noch genauer geht es um die Trainingsprinzipien von Arthur Lydiard. Da ich für den kommenden Winter meine Trainingsgestaltung anhand dieser Prinzipien vornehmen möchte, komme ich wohl um das derzeit aktuellste und am besten geschriebene Buch nicht herum. Ich hoffe jedenfalls, es wird meinen Erwartungen gerecht.
Was das Laufprogramm von heute angeht: meine Beine sind immer noch nicht die frischesten, aber meine Oberschenkel sind wieder frei von Muskelkater, so dass ich mich zum Tempotraining auf die Bahn begab. Wenn mich nicht alles täuscht, ist diese Einheit von Jack Daniels, zumindest lassen mich die Tempovorgaben etwas in diese Richtung erahnen. Mein VDot nach dem letzten 10er wäre 55, dazu passen dann die Pace-Vorgaben, die mir gegeben wurden, nämlich:
4*200 m R-Pace (40 sec oder 3:20/km)
3*1000 m I-Pace (3:37/km)
2*400 m R-Pace (80 sec oder 3:20/km)
Die Tatsache, dass die Empfehlung für diese Einheit von einem Daniels-Plan-A-Trainierer kommt unterstützt natürlich meine Vermutung :D
Normalerweise laufe ich 5 Tage vorm Wettkampf 4*1000 m im geplanten Wettkampftempot, bei einem HM können das auch schon mal 3*2 sein. Die Belastung heute sollte also insgesamt nicht höher sein, als sonst auch. Ziel einer solchen Tempoeinheit vor einem Wettkampf ist es u.a., dem Körper nocheinmal einen Reiz zu vermitteln, ohne ihn zu stark zu belasten. Der Körper muss immer wieder ans schnelle Laufen erinnert werden, sonst "vergißt" er es und die Beine können zwar lange, aber nicht mehr schnell laufen. Deswegen sollte man auch regelmäßig sogenannte Strides oder Steigerungsläufe von ca. 100 m in sein normales Lauftraining integrieren. 5 Tage vorm Wettkampf nocheinmal höhere, aber dafür kürzere Tempi anzusprechen, hilft hoffentlich, dass ich am Sonntag zwar ausgeruhte, aber auch spritzige Beine habe. Außerdem sind die kurzen R-Pace-Läufe gut für die Lauftechnik, weswegen man bei ihnen immer auf eine saubere Form achten sollte. Auch davon hoffe ich am Sonntag noch profitieren zu können. Der Grund, warum ich diese Einheit 5 Tage vor dem Wettkampfe und nicht z.B. 4 Tage, wie z.B. Peter Greif empfiehlt ist die Aussage von Pete Pfitzinger, der sagt, man braucht 5 Tage um sich von einer Vo2-Max-Einheit zu erholen. Meine bisherigen Wettkämpfe bestätigen diese Aussage zumindest für mich.
Die Abschnitte heute liefen dann wie folgt:
200 m in 39 sec
200 m in 40 sec
200 m in 40 sec
200 m in 41 sec
1000 m in 3:38
1000 m in 3:39
1000 m in 3:38
400 m in 80 sec
Da hier heute ordentlich stürmischer Wind weht und ich nach der letzten Wiederholung ziemlich erschöpft war, hab ich mich entschlossen, die letzten 400 m R-Pace zu streichen. In Anbetracht des Muskelkaters von gestern sicher eine sinnvolle Entscheidung. Ich bin auch wohl die Pausen zwischen den ersten R-Pace-Abschnitten zu schnell gewesen und habe mich nicht vollständig erholt, wie es Jack Daniels empfiehlt.
Die nächsten Tage werden dann sehr ruhig. Morgen möglicherweise nur 20 min Joggen, wenn sich die Beine, die wieder etwas "dick" sind, nicht frisch anfühlen. Donnerstag dann noch 3-4 Strides auf einer 8 km Runde und Freitag und Samstag nur ganz kurze Läufe, die ich brauche, um die Beine locker zu halten.
Dienstag: 12,01 km in 58:37 (4:53/km) bei 78 % HF - darin 4,2 km in 14:48 (3:33/km) bei 89 % HF
Ich habe vergessen den bittenden Unterton zu erwähnen, mit dem du die Buch-Fragen stellst und der dich enttarnt.
AntwortenLöschenAnsonsten wären wir wohl doch schon 10 Jahre verheiratet. :,)
Moin Chris,
AntwortenLöschenverwirrend finde ich die Angabe, "4,2km in 3:33min/km". Ansonsten gefällt mir die Einheit. Nach den 4 sehr schnellen Abschnitten folgen 4 Kilometer, deren Tempo vergleichsweise moderat ausfällt und sich wahrscheinlich auch so angefühlt hat?
Die unterschiedlichen Angaben von Greif und Daniels zu den Erholungszeiten würde ich nicht als Argument gelten lassen. Was Greif da laufen lässt, ist keine VO2-max-Einheit, wie sich besonders in der HM-Woche zeigt. 3x2000m gehen eher Richtung TDL. Bei Greifs 1000ern in einer Zehner-WK-Woche könnte man eventuell drüber nachdenken, da aber hier eine ausreichende und vollständige Erholung gefordert wird, geht das auch nicht auf. Zu guter Letzt ist das typische VO2-max-Tempo bei Daniels zwischen 3k und 5k Renntempo angesiedelt, mithin deutlich schneller als WK-Pace.
Wie auch immer, Hauptsache ist, Du hast die Einheit gut überstanden und bist für Sonntag zuversichtlich.
Grüße
Christian
Hi Christian!
AntwortenLöschenNein, die I-Pace-Abschnitte fühlten sich nicht wirklich moderat an, sondern waren recht happig. Hab mich aber von der Einheit gut erholt, die Beine haben diesmal aber komischerweise länger gebraucht als Herz-Kreislauf. Aber vielleicht bei der Vorbelastung kein Wunder.
Für Sonntag bin ich sehr zuversichtlich, seit Freitag sind auch die Beine richtig locker und meine HF im Keller. Bin gespannt auf morgen.
Gruß
Chris