Sonntag, 28. November 2010

Laufen, Leben

In den letzten Wochen war mir nicht immer ganz klar, ob ich die Marathonvorbereitung weiter durchziehen kann oder ob ich mal ein paar Wochen Auszeit nehme. Neben der Schienbeingeschichte hatte ich andere Dinge, die mich in Anspruch nahmen und die meine Motivation, auch fürs Laufen, ganz erheblich beinträchtigen. Die Folge war, dass ich beschloss, noch einen 50k-Wettkampf in Bottrop zu laufen und dann 4 Wochen Auszeit vom Laufen zu nehmen, um wieder gerade vor zu kommen. Doch es kam wie immer etwas anders, als ich es plante.
Kurz vor Bottrop muckte mein Schienbein erneut. Ich überlegte eine Veränderung in meiner Schuhwahl vorzunehmen, weil ich eh nicht mehr viel zu verlieren hatte. Da ich nach meiner Auszeit im November überwiegend stark gedämpfte Schuhe trug, weil ich der Meinung war, dass ich diese als Schutz benötigte, schwenkte ich nun auf meine Leichtgewichte um. Ich laufe seitdem fast ausschließlich in diesen und das Schwerste, was ich trage, sind meine Nike Skylon, die ich für die langen Kante benutzte. Diese Veränderung zeigte erstaunlicherweise Wirkung! Doch leider musste ich Bottrop dann ausfallen lassen, weil ich mich beim Prepaieren für Snacks während der Autofahrt dorthin massiv in den Finger schnitt und Laufen, zumal unter Wettkampfbedingungen, nicht möglich war. Ich beschloss, mein normales Training wieder aufzunehmen, doch da es mir zu dieser Zeit auch psychisch nicht so blendend ging, mir die Option offenzuhalten, eine Auszeit zu nehmen. Die Motivation für das Laufen kam dann aber doch zurück und inzwischen kann ich behaupten, in Laufdingen fast wieder der Alte zu sein.. Doch dann fing mein Schienbein wieder an, zu meckern. Nach dem ich eines Sonntags 2 Regenerationseinheiten an einem Tag absolvierte, schmerzten mir Abends die Beine, besonders mein rechtes in der bekannten Schienbeinregion. Ich überlegt, was die Ursache war, den der Umfang war für meine Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt recht moderat: im Frühjahr 2009, als ich das erste mal mit Schienbeinbeschwerden zu kämpfen hatte, fing ich auch an, mit Doubles, also zwei Einheiten am Tage, zu experimentieren. Ich kam zu der Vermutung, dass diese mir eventuell nicht taugen und ich einfach eine Nacht Pause zwischen zwei Laufen benötige. Ich verzichte seither auf "doubles" und konnte so letzte Woche in Chemnitz 140 km in 7 Tagen mit massig Höhenmetern laufen. Leider begenete mir dort in Rabenstein auch der erste Schnee, aber das ist ein anderes Thema.. ich habe mich entschlossen, mit den Umfängen erstmal bei etwa 120 km zu bleiben. Dies erscheint mir ein Maß, dass ich in "singles" gut erreichen kann, ohne dass ich groß durch die Gegend schlurfe. Im letzten Winter wurde ich nämlich zugunsten meiner hohen Kilometer auch immer langsamer bei den normalen Läufen. Weiter mache ich je nach Bedarf hie und da Pausentage, wenn mir danach ist oder es die Situation verlangt. Finn läuft inzwischen und ist ja seit Montag offiziell ein Kleinkind: er braucht mehr Aufmerksamkeit nun auch durch mich und dies kostet eben auch Zeit. So ist es manchmal nach der Arbeit wichtiger, Zeit mit Finn zu verbringen, als eben nochmal einen 10er zu laufen. Meine letzten Wochen liefen also mehr schlecht als recht und die Umfänge waren so:

KW 40 64km
KW 41 99km
KW 42 102km
KW 43 120km
KW 44 33km (Bottrop geplant, Schienbeinprobleme, Durchhänger)
KW 45 113km
KW 46 121km
KW 47 115km

Ich mache noch zwei Wochen mit etwa 120 km, dann gehts für 4 Wochen auf die Hügel. Da ich bis zum Frühjahrsmarathon nicht soviel Zeit habe, werde ich nur eine zweiwöchige "anaerobe Phase" haben, in die die Winterlaufserie Drelsdorf fällt. Diese werde ich dort mit einbinden. Dann 4 Wochen Kooridination und im März schon der Marathon.

6 Kommentare:

  1. Hi Chris,

    welchen Marathon hast Du denn geplant? Steinfurt?

    Gruß, Gastleser

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  2. Hi Gast,

    nein, es wird nicht Steinfurt. Ich werde nicht allzu weit reisen müssen, möchte aber noch nicht zuviel verraten.

    Gruß,
    Chris

    P.S: Schön, dass noch jemand mitliest!

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  3. Viel zu viel Umfang und viel zu wenige Ruhepausen in Deinem Training. Wenn man an einem Tag 2 regenerative Einheiten macht, dann hat es nichts mit Regeneration zu tun.

    Weniger ist manchmal mehr. Hoffentlich versteht Du das bald mal.

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  4. Nicht wirklich konstruktive Kritik mit einem sehr unfreundlichen Ton und dann noch verschanzt hinter Anonymität. Sorry, auf sowas gehe ich nicht weiter ein.

    Gruß und Tschüss,
    Chris

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  5. ...ich sehe, Du hast Deine vorläufige Wettkampfplanung online gestellt. Früher Frühjahrsmarathon in Husum, Herbstmarathon in Luzern. Der Rennsteig und Essen sind bereits wieder gestrichen?

    Gruß, Gastleser

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  6. Rennsteig und Essen passen zeitlich nicht. Ob ich noch einen Ultra laufe, entscheide ich nach dem Frühjahrsmarathon.

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