Donnerstag, 22. Oktober 2009

Winterromantik

Ich habe einige Joggingversuche hinter mir. Mit 14 oder 15 Jahren gabs so eine Zeit. Ich und meine Kumpels wollte körperlich fit sein und neben unseren "Kampfkunstfertigkeiten", die wir uns aus Jean-Claude van Damme-Filmen abgeschaut hatten, probierten ich und ein Freund uns auch mit dem Joggen. Wir trafen uns früh morgens, es waren wohl Herbst-oder Winterferien. Es war regnerisch und kühl und es lag ein für diese Jahreszeit typischer Geruch über Schleswig, nämlich der, der am Stadtrand liegenden Kartoffelverwertungsfabrik. Es ist ein unangenehmer Geruch, aber als Schleswiger gewöhnt man sich daran und jeden Herbst, wenn man ihn vernimmt, weiß man, dass die kalte Jahreszeit angebrochen ist. Ich bin damals nicht beim Laufen geblieben, aber die Eindrücke die ich damals hatte, das Trotzen gegenüber der rauhkalten Natur und neblig nasse Landschaften bei Morgengrauen erwecken immer noch einen angenehmen Eindruck in mir. Ich mag es, bei diesem Wetter durch die Landschaften zu streifen und mir nachher bei einem Tee sagen zu können: Du warst wieder da draußen, hast der Witterung getrotzt und ein Stück für Dich als Mensch und als Läufer getan.

Deshalb, aber auch weil ich mich auf das Laufen mit Lydiard freue, sehe ich den kommenden Wochen mit voller Vorfreude entgegen. Es wird nass, kalt, rutschig und meistens ungemütlich, aber in dieser Phase hole ich mir die Grundstärke und Robustheit, die mich dann in der Rennsaison hoffentlich zu guten Leistungen tragen wird.

2 Kommentare:

  1. Stimmt. Der Geruch war mir besonders präsent, als ich meine Runden im Stadtwald gedreht habe. Im Wald habe ich eigentlich fast alles trainieren können. Bei Mondesschein, ohne Laub an den Bäumen bin ich selbst im Winter im Wald gelaufen. Zum Stadion war es von Schleswig-Süd aus immer zu weit. Damals.
    Unwiderbringlich die Zeit beim Spiridon Cross Andre als Jugendlicher durch den Wald schiessen zu sehen.
    Jetzt gibt es keine Zuckerfabrik mehr.
    Wenn im Sommer der Wind aus West, Nordwest kommt wabbert der Geruch der Keksfabrik (Tekrum) durchs Schussental. Einheimische meinten zu wissen welches Weihnachtsgebäck gerade gebacken wird.
    Ich muss leider meine Wadenzerrung auskurieren :( . Vielleicht sind Sehnen und Muskeln noch nicht ganz so weit für das was ich vorhabe.

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  2. Chris ich muss dir sagen das ich teilweise mithalten kann mit deinen Motiven. Wenn ich mal unterwegs bin ist es meist ein tolles Gefühl aber bis ich mal auf Achse bin stellt sich kein Hochgefühl ein bei mir :-)

    lg

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