Dienstag, 10. Mai 2011

Offene Rechnungen

2008 habe ich bei scheusslichem Wetter mit Unterdistanzzeiten, die für einen Sub3-Marathonversuch ziemlich knapp waren, auf der schweren Strecke des Lübeck Marathon eine Bauchlandung hingelegt und bin bei km 37 oder so ziemlicher zer-und verstört in den Rettungswagen gestiegen, um Äpfel zu essen.. Im Herbst werde ich nun also erneut in Lübeck an den Start gehen, um mein Missgeschick von 2008 wettzumachen.

Eine weitere Sachen, die mir aus meiner Läufervergangenheit schwer im Magen liegt, ist der Versuch, im letzten Herbst das Training von Brad Hudson umzusetzen. Bei nochmaligem Betrachten dessen, was ich da gelaufen bin, verwundert mich aber nicht, dass ich frühzeitig mit einer Verletzung die Pläne für einen sub 2:50-Versuch einstampfen musste. 140k-Wochen mit wenigstens 2 Tempoeinheiten, fast jede Einheit mit einem Qualitätselement, zuviele Doubles, zuviele Doppelpack-Qualitätseinheiten. Das musste in die Hose gehen. Ich werde jetzt keinen Plan von Hudson abarbeiten. Aber ich werde mich an seine Periodisierung halten, aber gleichzeitig meine Stärken und Schwächen versuchen, im Auge zu behalten. Heisst im wesentlichen folgende Elemente:

-statt zwei Tempoeinheiten die Woche eher 1,5, also eine abgeschwächte oder ein zusäzlicher mittellanger Lauf
-ein Ruhetag wenigstens alle zwei Wochen
-Lauf-ABC
-Hügelsprints
-Yoga an Tagen, wo keine Qualität ansteht
-weiter Kräftigung von Rumpf und Oberkörper (hier war ich ganz gut am Ball!)


Ich werde im Juli eine vierwöchige Grundlagenphase machen, dann im August Tempo bzw.Wettkämpfe über 5-und 10k. Im September wirds dann marathonspezifisch und es gibt einen HM beim Kiellauf. Im Oktober dann noch einen HM und schließlich Lübeck. Soweit die Planung... aber es wird vermutlich eh einiges anders laufen. Das gute an meiner Ultra-Vorbereitung ist, dass ich deutlich spontaner geworden bin und der Fokus von den Wochenkilometern weg kam. Inzwischen ist es mir wichtiger, dass die einzelnen Einheiten zueinander passen und nicht mehr, ob nachher 120 km für die Woche verbucht sind. Ich hab früher oft am Sonntag Abend oder sonstwann noch mit müden Beinen die Kilometer gefressen, bloß um eine runde Zahl hinzubekommen. Keine Ahnung, wieviel mir das letztlich gebracht hat - oder wieviele Verletzungen und Übermüdugen es mir zuführte.. Wenn ich Montags 30 km laufe, Donnerstags Tempo und Samstag Sonntag einen Doppelpack - dann brauche ich die Tage dazwischen Erholung! Dann ist es Schnuppe, ob es 93 oder 103 km sind, denn wichtig ist, dass der Trainingsreiz entsprechend wirken kann. Meinem Körper ist es egal, ob ich 100 oder 99,3 km mache. Das ist nur für den Kopf. Aber 30 Sonntags, Montags 35 - das merkt er sich! Sieht halt in der Wochenbilanz nicht so schön aus. Aber ist das wichtig?
Weiter gut tat mir, dass ich viel Krafttraining und Yoga gemacht habe, wenigstens 2 mal die Woche. Auch das Lauf-ABC fand regelmäßig statt, auch wenn ich hier noch Luft nach oben habe. Vermutlich muss ich dieses fest anfangs der Tempoeinheiten verankern, um Regelmäßigkeit reinzubekommen.

Zurück zu Lübeck: Wetter wird Mist, Strecke ist schwer - aber ich kann nicht sagen,ich hätte nicht gewusst, worauf ich mich einlasse. Also ab ins Verderben!